Sexualisierte Gewalt
hat viele Facetten, viele Frauen und Mädchen kennen das:
Anmache, sexuelle Belästigung, Telefonterror, sexuelle Übergriffe, Nötigung oder Vergewaltigung durch Fremde, in Partnerschaft und Ehe sowie sexueller Missbrauch in Kindheit und Jugend.
Zwangsprostitution, Vergewaltigung im Krieg sowie rituelle Gewalt sind Erfahrungen, die Mädchen und Frauen überall auf der Welt machen müssen.
In Deutschland wird jede 4. Frau einmal in ihrem Leben Opfer sexualisierter Gewalt. 80% der Täter sind Bekannte und nur 20% Fremdtäter. Jeder sexualisierte Übergriff ist demütigend und verletzt
das Selbstwertgefühl des Opfers. Die Folgen können sehr unterschiedlich sein, je nach Ausmaß der Gewalt, Zeitraum, Anzahl der Täter und Tatsituationen u.v.a.
Sexualisierte Gewalt ruft ganz unterschiedliche Gefühle hervor: Neben Angst, Wut, Abscheu und Enttäuschung (bei bekannten Tätern), empfinden viele Opfer auch Schuld- oder Schamgefühle. Jede
Betroffene entwickelt hier eigene Bewältigungs- und Überlebensstrategien. Schlafstörungen, Panikattacken, Misstrauen, Essstörungen, Verfolgungsängste, sexuelle Probleme, Depressionen, Sucht und
Selbstmordgedanken können Folgen sein.
Oft erleben die Betroffenen, dass ihnen in ihrem Umfeld nicht geglaubt wird und sie Vorurteilen ausgesetzt sind. Dies ist für sie eine zusätzliche Belastung, vor allem wenn die Taten
bagatellisiert werden. Eine Unterstützung durch das Umfeld wäre wichtig. (Siehe Reaktionen von Angehörigen, FreundInnen etc.)
Es gibt kein Verhalten, das sexuelle Gewalt rechtfertigt, die Verantwortung liegt allein beim Täter.
Wenn Sie selbst Gewalt erlebt haben,
versuchen Sie mit Ihren Gefühlen nicht allein zu bleiben. Sprechen Sie mit einer Person Ihres Vertrauens und/oder wenden Sie sich an einen Frauennotruf. Wir sind für Sie da! Sie können sich Hilfe holen,
Wir begleiten Sie auf Wunsch zu Behörden, zur Gerichtsverhandlung oder vermitteln Ärztinnen, Rechtsanwältinnen, Therapeutinnen und Kliniken.
Angehörige oder UnterstützerInnen können sich auch an uns wenden. Auch bei Verdacht auf Missbrauch unterstützen Notrufe.