"Männlichkeit entscheidest Du"

 

Unter dem Motto "Männlichkeit entscheidest du" hat der Landesverband Frauenberatung Schleswig-Holstein e.V. ( LFSH ) 2020 gemeinsam mit Männern aus Schleswig-Holstein eine Plakat-Kampagne entwickelt, die mit stereotyper Männlichkeit aufräumt.

 

Wir als Frauenfachberatungsstelle von Frauen helfen Frauen Stormarn e. V. haben diese Plakatkampagne Oktober 2020 in den Nordkreis Stormarn geholt. In Bussen und auf Plakatwänden wollten Männer aus Schleswig-Holstein mehr Männer dafür sensibilisieren und in die Diskussion bringen, veraltete Männlichkeitsbilder über Bord zu werfen und selbstbewusst mit positiver Männlichkeit umzugehen.  

 

Sehr gern hätten wir diese Kampagne im vergangenen Jahr mit Indoor-Plakaten fortgesetzt und mit einem passenden Vortrag von Fabian Lamp, der sich als einer der ersten schleswig-holsteinischen Männer auf den Kampagnenaufruf meldete, abgeschlossen. Der 43-jährige Kieler war sofort begeistert von der Idee, dass Männer andere Männer ansprechen: „Die Diskussion betrifft auch alle Männer. Hier geht es um uns, wir sind jetzt dran, Männlichkeit neu zu besetzen und uns klar zu positionieren.“ Leider machten die Corona-Einschränkungen uns einen Strich durch die Rechnung.

 

Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Unter diesem Motto wollen wir die Plakat-Kampagne Ende April 2021 wiederaufleben lassen und unter dem Dach der Frauenkulturtage laden das KuB und wir, die Frauenfachberatungsstelle, in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten im Mai zu dem Vortrag von Fabian Lamp.

 

 

 

Vortrag und Diskussion

 

Dienstag, 28.09.2021 um 19 Uhr
im KuB in Bad Oldesloe

 

Grußworte:

Florian Bauer, profamilia

Sexualpädagoge,
Fachkraft für Täterarbeit (Häusliche Gewalt)

 

 

Prof. Dr. Fabian Lamp

Professor für Theorien der Sozialen Arbeit
und Gender Studies an der FH Kiel

 

Eintritt frei mit Karte

erhältlich in der Stadtinfo:

04531 / 504 199

 

 


Jede dritte Frau erlebt Gewalt? Männer, wir müssen reden!

In Deutschland gab im Jahr 2014 rund jede dritte Frau an, mindestens einmal körperliche und/oder sexuelle Gewalt seit ihrem 16. Lebensjahr erlebt zu haben. Die Täter sind ganz überwiegend Männer.

 

Im Vortrag wird Fabian Lamp einführend die aktuellen Daten und Zahlen zur (häuslichen) Gewalt gegen Frauen benennen, um das Ausmaß deutlich zu machen. Und er wird aufzeigen,  welche Zusammenhänge es zwischen männlicher Sozialisation, traditionell-patriarchalen Männlichkeitsbildern und Gewalt gibt.

 

Neben dem Thema der Gewalt wird er auch andere Aspekte „toxischer Männlichkeit“ beleuchten, z. B. alltäglichen Sexismus oder die Benachteiligung von Frauen im Arbeitsleben.

 

Selbstverständlich besteht nach dem Vortrag für alle Teilnehmenden die Möglichkeit des Austausches und der Diskussion miteinander, insbesondere darüber, wie sich Männer und Vorstellungen über Männlichkeit verändern müssen, um das Ziel der Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen.

 

Möglich wurde diese Kampagne nur durch die Unterstützung ehrenamtlicher Vereinsfrauen von Frauen helfen Frauen Stormarn e. V.

Ein herzliches Dankeschön an alle Frauen, die sich tatkräftig engagiert haben!

 

Entstanden ist die Kampagnen-Idee aus den Erfahrungen der Frauennotrufe in Schleswig-Holstein und Hamburg. Immer wieder ist bei den betroffenen Frauen nicht nur die physische Gewalt Thema, sondern auch das dahinterstehende Männlichkeitsbild: „Die Vorstellung, dass ein Mann männlich ist, wenn er die Kontrolle und Oberhand über andere behält, ist noch immer weit verbreitet. Stark, potent und mächtig - diese sogenannte toxische Männlichkeit ist die Wurzel für Abwertung, Sexismus und letztlich körperliche Gewalt gegen Frauen,“ so Katharina Wulf, Geschäftsführung des LFSH. „Wenn es Männern gelingt, sich von toxischer Männlichkeit zu emanzipieren, haben wir auch für Frauen viel gewonnen.“

 

Mit im Boot ist die Gleichstellungsministerin Sabine Sütterlin-Waack: „Dass jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt erlebt, ist nicht akzeptabel. Ich freue mich außerordentlich, dass so viele Männer das genauso sehen und mit der Kampagne ein klares Zeichen setzen. Gewalt gegen Frauen können wir nur gemeinsam in die Geschichtsbücher verbannen. Die Frage, wie wir miteinander umgehen wollen, ist in Pandemie-Zeiten aktueller, denn je.“ Das Ministerium für Justiz, Europa, Verbraucherschutz und Gleichstellung finanziert die Kampagne.

 

Mehr Informationen über die Kampagne erhalten Sie unter https://ab-jetzt.org